Das Wautier Rolladenbau Markisen-Lexikon
A
Acrylfaser
Für die Herstellung von Markisenstoffen werden hauptsächlich Acrylfasern eingesetzt. Acrylfasern haben bereits eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen die aggressive Kraft der Sonne. Die Acrylfaser
zeichnet sich durch eine hohe Reißfestigkeit und Farbstabilität aus.
ARCO
So nennen wir die Fenstermarkisenbaureihe in halbrunder Kassettenform. Die Kassetten gibt es in unterschiedlichen Größen für unterschiedliche Fenstermaße und Behanghöhen. Die ARCO ist als Fallarm-,
Senkrechtmarkise (auch windstabil) oder Markisolette erhältlich.
Armhalter
Armhalter sind die mit am stärksten belasteten Bauteile einer Markise. An ihnen sind die Gelenkarme befestigt. Aus gehärtetem Aluminium müssen sie extremen Hebelkräften standhalten.
Ausfall
Ausfall ist die Länge Ihrer Markise. Der Ausfall wird im ausgefahrenen Zustand von der Wand bis zum Ausfallprofil bei einer Neigung von ca. 15 Grad gemessen.
Ausfallprofil
Ausfallprofil ist der vordere Abschluss Ihrer Markise. An ihr ist das Markisentuch befestigt und wird beim Ausfahren der Gelenkarme nach vorn transportiert. Am Ausfallprofil kann ein Volant befestigt
werden.
Es kann auch Ausfallrohr oder Ausfallblende genannt werden.
Ausrüstung -> siehe Imprägnierung
B
Befestigungskonsole
Befestigungskonsolen sind die Bauteile, mit denen die Markise an der Wand, Decke oder dem Dachsparren befestigt werden. Bei Markisen mit Tragrohr wird dieses in die Konsolen eingehängt. Bei
Kassettenmarkisen wird der Kassettenkasten mit den Konsolen verbunden.
Breite der Markise
Die Breite der Markise ist größer als die Breite des Markisentuchs.
C
CALYPSO ROLL
Die Seitenmarkise. Eine Seitenmarkise schützt vor seitlicher Sonneneinstrahlung und ungewünschten Blicken der Nachbarn. Die Seitenmarkise wird senkrecht an der Wand angebracht und kann von Hand
ausgezogen werden. Eine Federwelle sorgt dafür, dass sich das Tuch beim Einfahren selbstständig aufrollt. Die CALYPSO ROLL ist auch als Schräganlage lieferbar.
CANTO
So nennen wir die Fenstermarkisenbaureihe in eckiger Kassettenform (siehe auch ARCO). Die CANTO ist als Fallarm-, Senkrechtmarkise (auch windstabil) oder Markisolette erhältlich.
D
Dachsparrenträger
Dachsparrenträger oder auch Dachsparrenkonsole wird zur Befestigung der Markise an einem Dachsparren benötigt.
Drei-D-Sensor
Ist ein spezieller Windwächter der Firma Somfy für Funkmotoren (-> siehe auch Windwächter). Seitlich am Ausfallprofil kabellos angebracht, reagiert er auf die Bewegungen der Markise in drei
Dimensionen. Sind die Bewegungen entsprechend den eingestellten Werten, fährt die Markise automatisch ein.
E
Elektroantrieb
Als Antrieb der Markise kann ein Elektroantrieb gewählt werden. Es handelt sich dabei um einen so genannten Rohrmotor, der in die Tuchwelle eingeschoben ist.
EN 13561
Um Anwender vor technisch minderwertigen Markisen zu schützen (Verletzungsgefahr!), unterliegen Markisenhersteller seit 01.03.2006 einer CE-Kennzeichnungspflicht. Es dürfen keine Markisen ohne
CE-Kennzeichnung in Umlauf gebracht werden. Wesentliche Bestandteile dieser Euronorm sind: Sicherheitswindlast (-> siehe Windwiderstandsklasse) und Wasserlast (-> siehe
Regenwiderstandsklasse).
F
Funkbedienung
Ein Elektroantrieb kann auch über einen externen (zusätzlichen) Funkempfänger angetrieben werden. Dies empfiehlt sich bei einer Nachrüstung.
Funkmotor
Ein Elektroantrieb mit integriertem Funkempfänger. Der Antrieb lässt sich einfach ohne Schalter über einen Handsender bedienen. Der Vorteil liegt in einem geringen Montageaufwand.
Freistehende Markise
An ein Gestell angebrachte Markisen für die Installation auf großen Terrassen oder Freiflächen. Freistehende Markisen kommen dann zum Einsatz, wenn eine Montage an der Wand nicht möglich ist oder
besonders große Flächen beschattet werden sollen.
G
Gehärtetes Aluminium
Eine spezielle Aluminiumlegierung, die durch einen nachträglichen thermischen Prozess zusätzlich gehärtet wird. Dabei wird eine Verdopplung der »normalen« Festigkeit erreicht. Dadurch ist es möglich,
dass fast alle Markisen mit vier Meter Ausfall geliefert werden können. Selbst bei Anlagen mit einem Vario-Volant sind keine Größeneinschränkungen nötig.
Gelenkarm
Die Gelenkarme sind die wichtigsten Bauteile einer Markise. Die Gelenkarme sorgen für die notwendige Spannung des Markisentuchs. Innen liegende Federn sorgen über eine Flyerkette oder ein
kunststoffummanteltes Doppelseil für ein straffes Tuch. Gelenkarme sind extrem langlebig und behalten eine gleich bleibende Federspannung.
Gelenkarmteile
Die am stärksten belasteten Bauteile eines Gelenkarms sind aus gehärtetem Aluminium.
Geteilter Vario-Volant
(siehe auch Vario-Volant)
Ein geteilter Vario-Volant besteht aus zwei getrennt bedienbaren senkrechten Behängen. Gerade bei sehr breiten Anlagen kann der Sonnenschutz variabel an den Lauf der Sonne angepasst werden.
Gastro
siehe freistehende Markise
H
Halbkassette
Halbkassetten sind durch ein großes Ausfallprofil gekennzeichnet und schützen Tuch und Technik vor Witterungseinflüssen von vorn. Die Rückseite ist üblicherweise nicht geschützt.
Hülsenmarkise
Als Hülsenmarkise werden Markisen bezeichnet, bei denen die Tuchwelle von Profilen umschlossen ist. Die darin aufgerollten Tücher sind vor Witterungseinflüssen geschützt. Die Markisentechnik
(Gelenkarme) ist ungeschützt und frei.
I
Imprägnierung
Die Imprägnierung der Markisentücher schützt die Fasern vor Umwelteinflüssen. Sie wirkt Schmutz, Fett, Wasser und Öl abweisend.
K
Kassettenmarkise
Die Kassettenmarkise besteht aus stranggepressten Aluminiumprofilen. Die gesamte Technik einer Markise verschwindet bei einer geschlossenen Kassette im Innenraum der Profile. Das Markisentuch und die
Markisentechnik werden von den Profilen geschützt.
Kippgelenkarmhalter
Durch die Kippfunktion des Armhalters (-> siehe auch Armhalter) ist ein dauerhaftes zuverlässiges Schließverhalten gerade bei Kassettenmarkisen gesichert. Einfachere Armhaltersysteme schließen oft
nicht auf Dauer und das Tuch verschmutzt schneller. Die integrierte Hochschlagbremse im Kippgelenkarmhalter stabilisiert die Gelenkarme bei leichtem Wind.
Kipp-Neigungstechnik
Die Kipp-Neigungstechnik ist eine stufenlose Neigungsverstellung. Durch sie können die Gelenkarme einfach über einen Kurbelantrieb in der Neigung verstellt werden. So kann die Markise elegant dem
Stand der Sonne angepasst werden.
Knickfalten
Knickfalten entstehen bei der Konfektion des Markisentuchs und sind leider nicht komplett zu vermeiden. Im Gegenlicht sind dunkle Streifen sichtbar. Diese beeinflussen die Funktion und Lebensdauer
eines Markisentuchs überhaupt nicht.
Konsolrohr -> siehe auch Tragrohr
Kuppelanlagen (= gekuppelte Anlagen)
Einzelanlagen werden bei Wautier bis zu 650 Zentimeter Breite gefertigt. Bei größeren Breiten wird die Anlage in zwei Teilen gefertigt und zusammengekuppelt. In einem Teil befindet sich der Antrieb.
Das andere Teil ist ohne Antrieb.
Kurbel
Gelenkarmmarkisen mit manueller Bedienung werden über ein Getriebe mittels Handkurbel ein- und ausgefahren. Bei Wautier werden Kurbeln eingesetzt, die ein Höchstmaß an Bedienkomfort
garantieren.
L
Lounge – Farben
Bei den Wautier Lounge – Farben handelt es sich um eine besonders hochwertige Pulverbeschichtung der Markisenbauteile. Die Farben bestechen durch eine strukturierte Oberfläche (Feinstruktur) und eine
besonderen Metalliceffekt. Extrem robust und elegant machen Sie jede Markise zu einem zeitlosen Schmuckstück.
M
Mr.T.
Mr.T ist das in das Ausfallprofil integrierte Beleuchtungssystem verschiedener Leiner - Markisenmodelle. Der Name ergibt sich aus der besonderen Form der Halogenstrahler.
N
Neigungswinkel
Der Neigungswinkel wird bei der Montage eingestellt. Möchten Sie den Neigungswinkel verstellen, ist eine stufenlose Neigungseinstellung (Super-Sunlift oder Kipp-Neigungstechnik) notwendig.
O
Offene Gelenkarmmarkise
Sie haben keine schützenden Profile, um Tuch und Technik vor Witterungseinflüssen zu bewahren. Sie eignen sich vor allem für die geschützte Montage unter Balkondecken oder unter Dachvorsprüngen. Als
Zubehör ist jedoch ein Regenschutzdach erhältlich (-> siehe auch Regenschutzdach).
P
Pfette
Das wesentliche Bauteil der patentierten SUNRAIN-Markise. Auf den Gelenkarmen beweglich gelagert, unterstützt die Pfette das Markisentuch und wirkt dem Durchhang entgegen. Damit wird das Tuch
gespannt und kann das Regenwasser ablaufen lassen. Eine SUNRAIN-Markise ist mit zwei Pfetten ausgestattet.
Precontraint 302
Ist ein spezielles Hochleistungsgewebe aus PVC und wurde extra für den Einsatz als Markisentuch entwickelt. Es ist zu 100 Prozent wasserdicht, geruchsneutral, längt sich nicht und wird auf
SUNRAIN-Markisen eingesetzt. Bereits weiße Tücher haben einen Sonnenschutzfaktor von 80. Precontraint 302 ist schwer entflammbar (B1).
Pulverbeschichtung
Die Aluminiumbauteile sind in der Regel pulverbeschichtet. Bei der Pulverbeschichtung wird ein farbiges Pulver auf die zu beschichtende Oberfläche gesprüht und durch eine thermische Behandlung mit
der Oberfläche »verbacken«. Eine pulverbeschichtete Oberfläche zeichnet sich durch eine hohe Widerstandsfähigkeit und eine hohe Farbbeständigkeit aus.
PVC-Gewebe -> siehe Precontraint 302
Q
Querpfette -> siehe Pfette
R
Regenablauf
Hat die Markise die notwendige Neigung, so kann das Regenwasser kontrolliert ablaufen. Nicht alle Markisen sind für die Nutzung bei Regen geeignet. Wird das Tuch einer Markise nass eingerollt, so ist
darauf zu achten, dass es bei nächster Gelegenheit zum Trocknen wieder ausgefahren wird. Ansonsten besteht die Gefahr der Bildung von Stockflecken.
Regenbeständigkeit
Die Regenbeständigkeit des Markisentuchs hängt vom eingesetzten Material ab. Acryltücher haben eine Wasser abweisende Imprägnierung und können bei leichtem Regen und entsprechender Markisenneigung
eingesetzt werden. Besser sind aber zu 100 Prozent wasserdichte Tücher aus PVC (Precontraint 302). Sie können auch bei Dauerregen eingesetzt werden und nehmen dadurch keinen Schaden.
Regenmarkise
Normale Markisen eignen sich nur bedingt für den Einsatz bei Regen. Spezielle Regenmarkisen sorgen für einen kontrollierten Wasserablauf und sind für den Einsatz bei Regen und Sonne entwickelt worden
(-> siehe SUNRAIN).
Regenrinne
Eine im Ausfallprofil integrierte Regenrinne sorgt für einen kontrollierten Wasserablauf zur Seite.
Regenschutzdach
Das Regenschutzdach (– auch Schutzdach –) schützt die eingefahrene, offene Gelenkarmmarkise vor Witterungseinflüssen und Schmutz. Es ist zu empfehlen, wenn die Markise an einer ungeschützten Fassade
montiert ist. Wautier bietet auch ein verstellbares, patentiertes Schutzdach zur optimalen Anpassung an die eingestellte Neigung der Markise. Zu empfehlende Alternativen für diesen Anwendungsbereich
sind auch Halbkassetten und Kassettenmarkisen.
Regenwächter
Ist die Markise mit einem elektrischen Antrieb ausgestattet, kann sie zusätzlich mit einem Regenwächter gesteuert werden. Die Markise fährt dann bei einsetzendem Regen automatisch ein.
Regenwiderstandsklasse
Markisen werden nach der gültigen europäischen Norm EN 13561 in verschiedene Regenwiderstandsklassen eingeordnet. Es gibt drei Klassen (0, 1, 2). Markisen der Klasse 0 sind nicht für den Einsatz bei
Regen geeignet. Markisen der Klasse 1 halten einer Regenmenge von 17 Liter pro Quadratmeter und Stunde aus. Die Klasse 2 fordert 56 Liter pro Quadratmeter und Stunde. Vorsicht: Die
Regenwiderstandsklasse besagt nicht, ob sich ein Wassersack bilden kann oder nicht. Die SUNRAIN ist weltweit die einzige Markise, die bei fünf Grad Neigung (Einzelanlagen) die Regenwiderstandsklasse
2 erfüllt.
SAFETY MOTION -> siehe Nothandkurbel-Motoren
Schlitzabdeckung
Bei zwei- oder dreiteiligen Kuppelanlagen entstehen Bereiche zwischen den Anlagen, die nicht durch ein Markisentuch abgedeckt werden. Um diesen Spalt abzudecken, wird das Schlitzabdecktuch auf einer
Federwelle so installiert, dass es beim Ein- oder Ausfahren automatisch mit bewegt wird.
Schmalmarkise
Ist die Lösung für schmale Bausituationen. Mit sich überkreuzenden Gelenkarmen bietet sie formschön mehr Ausfall als Breite.
Seitenbahnenlängung
Das Markisentuch wird durch ein permanent wirkendes Federsystem auf Spannung gehalten. Die Nähte und Säume wirken als Verstärkung. Sie müssen aber auch die höchsten Belastungen aushalten. Gerade die
Seitenbahnen sind zusätzlich der Wirkung des Windes ausgesetzt. Durch diese Kräfte kann es zu einer Längung des Materials kommen und zu herabhängenden Seitensäumen führen.
Sonnenwächter
Soll die Markise einen Raum vor zu viel Aufheizung durch die Sonne schützen, so kann dies mit einem so genannten Sonnenwächter erfolgen. Dieser fährt eine elektrisch betriebene Markise bei zu viel
Sonne aus. Entsprechend fährt sie dann auch wieder ein, wenn die Sonne nicht mehr scheint. Sonnenwächter sind in der Regel zusätzlich mit einem Windwächter ausgestattet.
Stranggepresstes Aluminium
Aluminium kann unter sehr hohem Druck verformt werden. Beim Strangpressen wird Aluminium durch eine Form gedrückt und ergibt so die Profile, wie sie beispielsweise für den Kasten von
Kassettenmarkisen eingesetzt werden.
Sunvision
Gelochtes Gewebe für etwas Durchsicht. Durch seine Eigenschaft besonders gut für den Einsatz in Vario-Volants oder für Seitenmarkisen geeignet. Überall da, wo man etwas sehen möchte, aber selbst
nicht gesehen werden will.
Senkrechtmarkise mit ZIP – System. Windstabile Senkrechtmarkise mit einer Reißverschlussführung in den seitlichen Führungsschienen (ZIP). Die maximale Windbelastbarkeit hängt von der Baugröße
ab.
T
Terrassenfaltdach
Besonders windstabile Beschattungsanlage von Wautier. Das Markisentuch wird nicht aufgerollt, sondern »gefaltet«. Durch mehrere Querpfetten erhält die Anlage ihre Stabilität. Windstärken bis neun
Beaufort (abhängig von der Größe) können dem Terrassenfaltdach nichts anhaben. Eine interessante Alternative zu festen Terrassenüberdachungen.
Tragrohr
Das Tragrohr oder auch Konsolrohr ist üblicherweise aus Stahl. An ihm sind die Armhalter mit den Gelenkarmen und die Befestigungskonsolen angebracht. Das Tragrohr überträgt die auftretenden Kräfte
vom Markisentuch zur Befestigung der Markise im Mauerwerk. Je größer die Dimensionen des Tragrohrs sind, desto größer sind die Kräfte, die übertragen werden können. Bei Wautier werden Tragrohre mit
der Dimen-sion 40 x 40 Millimeter eingesetzt. Moderne Kassettenmarkisen haben kein Tragrohr.
Tuchwelle
Die Tuchwelle ist drehbar gelagert. Auf ihr wird das Markisentuch aufgerollt. Der Antrieb der Markise (Getriebe oder Motor) steckt in der Tuchwelle. Die Tuchwelle ist meist aus Stahl.
U
Unterglasmarkise
Werden bei Glasterrassendächern unter der Verglasung angebracht. Sie sind so konstruiert, dass sie an Wind geschützten Stellen angebracht werden können.
V
Vario-Volant
Als Vario-Volant wird ein im Ausfallprofil aufrollbares Tuch bezeichnet. Es kann als Sichtschutz gegenüber Nachbarn verwendet werden. Hauptsächlich dient es aber dazu, die Markise dem Sonnenverlauf
anzupassen. Gerade bei Westterrassen, die oft der tief stehenden Sonne ausgesetzt sind, ist die Wirkung einer Markise ohne Vario-Volant nur sehr begrenzt. Durch einfaches Ausfahren des Vario-Volants
wird der Schattenbereich vergrößert. Bei Wautier sind alle Vario-Volants auf Wunsch auch per Funkfernbedienung automatisch steuerbar.
Volant
Volants sind kurze, am Ausfallprofil der Markise angebrachte Tücher. Es gibt sie in verschiedenen Formen. Sie dienen als Schmuck, verdecken bei manchen Markisentypen die Technik oder eignen sich im
gewerblichen Bereich als Werbefläche.
W
Wasserdichtheit
Die Wasserdichtheit eines Markisentuchs ist abhängig vom Material und der Verarbeitung der Nähte. Die Wasserdichtheit des Materials wird oft in der Höhe einer Wassersäule angegeben. Das bedeutet,
wenn Wasser in der angegebenen Höhe auf dem Tuch steht, wird es durch das Tuch gedrückt. Die Dichtheit der meisten Materialien ist also relativ. Das normale Markisentuch hält einer Wassersäule von
ca. 300 Millimeter stand. Mit einer zusätzlichen Beschichtung kann es einer Wassersäule von ca. 1000 Millimeter standhalten. Werden diese Tücher an den Nähten vernäht, ergibt sich aber eine
Undichtheit durch die Nadelstiche. Markisentücher aus PVC sind vom Material her nicht nur relativ, sondern absolut wasserdicht. Werden die Nähte verschweißt, ist das Tuch unabhängig von der
Regenmenge komplett wasserdicht.
Wassersack
Wird eine Markise bei Regen eingesetzt, besteht die Gefahr der Wassersackbildung. Bei zu geringer Markisenneigung und bedingt durch den Durchhang des Tuchs kann das Wasser nicht abfließen und sammelt
sich zu einem Wassersack. Dies kann je nach Wassermenge zu Beschädigungen an der Markise führen. Normale Markisen benötigen eine Mindestneigung von 14 Grad. Bei Markisen von Wautier reichen bereits
fünf Grad aus, um das Wasser kontrolliert ablaufen zu lassen.
Welligkeit im Naht- und Bahnenbereich
Das Tuch wird bei der Herstellung im Nahtbereich doppelt zusammengelegt und vernäht. Beim Aufrollen des Tuchs auf die Tuchwelle ergeben sich unterschiedliche Wickeldurchmesser. Die Armspannung und
das Durchhängen der Profile sorgen mit den unterschiedlichen Durchmessern für die Welligkeit. Werden Acryltücher bei Regen eingesetzt, neigen diese Tücher stark zu Welligkeit.
Windwächter
Eine elektrisch betriebene Markise kann mit einem Windwächter bei zu viel Wind vor Beschädigung geschützt werden (-> siehe auch Sonnenwächter). Über ein Windrad oder einen Windsensor erkennt die
Steuerung die auftretende Windstärke und lässt die Markise automatisch einfahren.
Windwiderstandsklasse
Markisen werden nach der gültigen europäischen Norm EN 13561 in verschiedene Windwiderstandsklassen eingeordnet. Es gibt vier Klassen (0, 1, 2, 3). Die meisten Markisen namhafter Hersteller
entsprechen der Windwiderstandsklasse 2. Wesentlich ist aber, ob die Markise auch entsprechend der Klasse montiert werden kann. Dies hängt im Wesentlichen vom Montageuntergrund ab. Bei Montagen auf
Beton ist die Klasse meist erreichbar. Bei leichteren Baumaterialien (z. B. Porenbeton) kann dies schwierig bis unmöglich sein.